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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 312

1873 - Essen : Bädeker
312 Versetzen wir uns auf seinen Gipfel! Welch ein Umblick! Ein Land breitet sich vor uns aus, in dem ehemals zwanzig berühmte Völkerschaften lebten. Dies jetzt so entvölkerte Thessalien und jenes verwüstete Altgriechenland, sie zählten einst über hundert mächtige Städte; ihre blühenden Felder waren mit Dörfern und Flecken bedeckt; überall drängten sich Wohnungen, Tempel und die Denkmäler des Gedeihens, des Überflusses, der Gesittung und Bildung. — Der Griechen Unternehmungsgeist, ihr Sinn und ihre Kraft höhlten an diesen Küsten tiefe Häfen aus, trockneten pesthauchende Sümpfe und bedeckten die verödeten Gewässer mit ihren Schiffen, deren Flaggen alle damals bekannten Meere beherrschten. Was ist geworden aus all' diesem in der Spanne Zeit von anderthalb Jahrtausenden? Von den meisten Orten der Vorzeit kennt man ihre Stätte nicht mehr. Wilde Thiere hausen in den Ruinen der Paläste der Könige; Heerden weiden auf der Schwelle der eingestürzten Tempel, und auf der unwirthlichen Höhe, von welcher Zeus seine Blitze schleuderte, horstet der Adler nur noch. Versumpft sind die Küsten und hauchen Seuchen aus; die Häfen sind verschlämmt oder vertrocknet; die wenigen Städte gleichen Skeletten; die allgemeine Armuth ist an,die Stelle des Reichthums, Mangel und Entbehrung sind an die des Überfiuffes getreten; das ganze Land, einst der Schauplatz so vieler Pracht, ist ein Bild der Verödung und des Elendes. Wiederholangssragen! — Zeichnen und Beschreiben 1 — 16 Ungarn. Ungarn ist ein großes, weitläufiges Kesselland, rings umher von Gebirgen, den Karpathen, Alpen u. s. w. umgeben. Die Flüsse dieses Kessels sind die Donau und die Theiß, die Drau und die Sau. Alle vier Flüsse führt daher auch Ungarn in seinem Wappen. — Die beiden Hauptflüsse, die Theiß und die Donau, bahnen durch den Kesselrand des Landes an drei Stellen Thore oder Eingänge, durch welche von jeher Völkerströmungen stattfanden: im Westen bei Preßburg, im Süden bei Belgrad und im Osten bei den Quellen der Theiß. Durch das Hauptthor bei Preßburg kam Ungarn mit dem Westen Europas in Berührung. Zu diesem Thore hinaus ritten die Hunnen, um Westeuropa zu verwüsten, — zu diesem Thore hinaus zogen die wilden Schaaren der Magyaren (Ungarn), um Deutschland zu quälen. Zu eben diesem Thore hinaus strömten die Türken, um Wien zu belagern. Herein kamen in dieses Thor die Deutschen, insbesondere unter Karl dem Großen, — dann unter vielen Heer- führern und Kaisern, um die Verwüstungen der Ungarn zu strafen und sie aus räuberischen Nomaden zu seßhaften Bürgern zu machen, — hier herein pilgerten die Kreuzfahrer zmn heiligen Lande, — hier herein kamen die Österreicher, ihre Erbrechte geltend zu machen, —

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 438

1873 - Essen : Bädeker
- 438 Endlich verfeindete er sich mit Oktavianus, der ihn bekriegte und überwand. Als ihn in Ägypten seine Soldaten verließen, tödtete er sich selbst. Jetzt war Oktavianus der alleinige Beherrscher des römischen Reiches. Er ließ sich Cäsar nennen, woraus in der Folge das Wort Kaiser entstanden ist. Er war also der erste römische Kaiser. Man gab ihm auch den Namen Augustus. (30 Jahre v. Chr.) Zu dieser Zeit breitete sich das römische Reich vom atlantischen Meer bis zum Euphrat — vom Rhein, der Donau und dem schwarzen Meere bis an die afrikanischen und arabischen Wüsten über alle Küsten des mittelländischen Meeres aus. Welch ein Reich also, das im Laufe von 7 bis 8 Jahrhunderten auf den Trüm- mern aller übrigen Staaten sich erhoben hatte, das mächtiger war, als die mächtigen Reiche der Assyrer, Babylonier, Perser und Macedonier, von denen euch die biblische Geschichte erzählt. Da Kaiser Oktavianus Augustus mit vieler Klugheit und Milde regierte, so vergaß man allmählich seine übrigen Gräuelthaten. Ja, seine Regierung wird sogar das goldene Zeitalter genannt, weil nicht nur Künste und Wissenschaften unter ihm die höchste Blüthe er- reichten, sondern weil auch bei einem fast ununterbrochenen Frieden das Reich sich eines wachsenden Wohlstandes in allen seinen Provinzen er- freute. Während der Regierung des Kaisers Augustus waren die jüdischen Fürsten, Nachkommen der Makkabäer, uneins unter ein- ander. Da setzte Augustus den Juden einen neuen Fürsten, der Herodeß hieß. Daß aber unter der Regierung des Kaisers Augustus, „in den Tagen des Königs Herodes zu Bethlehem, im Lande Juda, der Heiland geboren wurde" — das ist euch aus der biblischen Geschichte bekannt. Deutschland, unser Vaterland, erstreckte sich damals von dem Rhein bis zur Weichsel, von der Donau bis zur Nord- und Ostsee. Die Deutschen lebten in freier Natur, genossen einfache Kost und waren daher Leute von großem und kräftigem Körperbau. Nächst der Jagd war Krieg ihre höchste Lust. Befand sich das Vaterland in Frieden, so zogen sie wohl in ganzen Schaaren hinaus, fielen in die römischen Besitzungen und suchten draußen Kampf und Beute. So waren schon 113 Jahre v. Chr. die ersten deutschen Völkerschaften, die Cimbern und Teutonen über die Alpen in Italien eingedrungen, indem sie auf ihren großen hölzernen Schilden pfeilschnell über die steilen, schnee- und eisbedeckten Abhänge der Alpen hinabglitten — zum Schrecken aller Römer. Die Nachbarschaft eines solchen Volkes mußte wohl den Rö- mern sehr lästig sein. Da schickte nun Augustus seinen Stiefsohn Drusus nach Deutschland, um auch dieses zu unterwerfen. Daß das aber nicht gelang, sondern daß Drusus auf der Flucht seinen Tod fand, daß Hermann der Deutsche den römischen Statthalter Varus mit seinem ganzen Heere vernichtete, das habt ihr schon aus der vater- ländischen Geschichte erfahren; ebenso, daß Augustus auf die Nachricht von dieser Niederlage mit dem Kopfe öfters gegen die Wand rannte und

3. Nr. 22 - S. 9

1904 - Breslau : Hirt
§ 8. Geschichte der Römer. 9 Perserheer unter Darius Kodomannus heranrückte. Aber sein Leibarzt Philippus rettete ihn. In der schmalen Ebene bei Jssus griff er die Perser an, schlug sie vollständig und nahm sogar des Königs Familie gefangen, die er aber freundlich behandelte. Er eroberte darauf Tyrus, unterwarf Palästina und zog nach Ägypten, wo er (332) Alexandrien gründete. Inzwischen hatte Darius ein neues gewaltiges Heer zusammengebracht. Alexander zog ihm ent- gegen und schlug es (331), einen nächtlichen Angriff verschmähend, bei Ärbela und Gaugamela (östlich von Ninive). Die Hauptstädte des Perserreiches, Babylon, Susa und Persepolis wurdett genommen, die letztgenannte verbrannt. Darius war in die nördlichen Provinzen geflohen, wurde aber von verräte- rischen persischen Großen in Ketten gelegt und bei Alexanders Herannahen von jenen ermordet. Alexander betrauerte tief das Geschick des einst so Ge- waltigen. Der Rädelsführer der Mörder fand später seinen verdienten Lohn. — Alexander heiratete Roxane, eine morgenländische Fürstentochter, kleidete sich persisch und richtete seinen Hofhält nach morgenländischer Sitte ein. Das alles reizte seine Macedonier; es kam zu Verschwörungen, die Alexander mit großer Grausamkeit unterdrückte (Klitus, Parmenio). — Nach dreijähriger Ruhe drang Alexander nach dem fernen Indien vor und besiegte den König Porus, trotz der Kriegselefanten desselben. Der Widerspruch seines Heeres aber zwang ihn zur Rückkehr. Auf dem Rückwege mußte er mit seinem Heere entsetzliche Entbehrungen in der bäum- und wasserlosen Wüste ertragen. Als ihm einst ein Krieger einen Helm voll Wasser bot, schüttete er ihn aus mit den Worten: „Ich will nicht trinken, wenn ihr dürstet!" Nach seiner Rückkehr machte er Babylon zu seiner Hauptstadt. Ein plötzlicher Tod (323) hinderte den großen Mann, sein gewaltiges Reich zu festen und alle unterjochten Völker zu ver- schmelzen. Um sein Erbe entspannen sich furchtbare Kämpfe. Ans seinem Reiche entstanden ihrer viele, die wichtigsten waren Makedonien, Syrien und Ägypten. — Griechische Bil- dung wurde durch Alexanders Zug verbreitet; die griechische Sprache wurde zur Welt- sprache; Handel und Verkehr nahmen einen gewaltigen Aufschwung. § 8. Geschichte der Römer. A. Nom ein Königreich. 1. Gründung Noms. In der Mitte Italiens lag die Landschaft Latium, von der Tiber durchflossen, die wichtigste Stadt darin war Rom. Über ihre Gründung berichtet die Sage folgendes: Der verbrecherische Amu lins stieß seinen Bruder Rumitor von dem Throne von Albalonga und machte dessen Tochter Rhea Silvia zur Vestalin. Sie bekam Zwillinge, deren Vater Mars war, wurde zur Strafe getötet, und ihre Söhne setzte man in der ausgetretenen Tiber aus. Eine von Mars gesandte Wölfin säugte die Knaben, und der Hirt Faustulus rettete sie. Er nannte sie Romulus und Remus Infolge eines Streites wurden später die Jünglinge vor Rumitor geführt, der sie als seine Enkel erkannte. Sie töteten den Amulius und setzten Rumitor wieder auf den Thron von Albalonga. Ihr Großvater erlaubte ihnen, an dem Orte ihrer Rettung eine Stadt zu erbauen, die nach Romulus Rom genannt wurde (Geier-Orakel). Remus fühlte sich gekränkt, sprang spottend über die niedrige Stadtmauer und wurde von seinem Bruder erschlagen. Dieser machte Rom zu einer Freistatt, um die Zahl der Bewohner zu vermehren. Unter Verletzung des Gastrechts raubten die Römer die Jungfrauen der Sabiner, die zu einem Festspiele eingeladen worden waren. Der darum zwischen beiden Völkern ausbreitende Krieg wurde durch die geraubten Frauen selbst geschlichtet und endete mit einer Vereinigung der Römer mit den Sabinern. 2. Nach Romulus, der von seinem Vater unter Donner und Blitz in den Himmel geführt wurde, regierten noch 6 Könige, die Nom vergrößerten, so daß

4. Nr. 22 - S. 13

1904 - Breslau : Hirt
§ 8. Geschichte der Römer. 13 Armen durch prächtige Staatsbauten Brot und sorgte für Verbreitung der Bildung. Seiner segensreichen Tätigkeit wurde er durch einen plötzlichen Tod entrissen. Es bildete sich eine Verschwörung von Republikanern, zu deuen Cassius und auch Cäsars geliebter Pflegesohn Brutus gehörten. Am 15. März 44 wurde Cäsar im Senat überfallen und von 23 Dolchstößen durchbohrt. Als er Brutus unter seinen Mördern sah, rief er: „Auch Du, mein Sohn Brutus!" und sank tot zu Boden. 6. Rom ein Kaiserreich. 1. Augnstus. Cäsars Ermordung rief in Rom wiederum einen Bürgerkrieg hervor. Antonius und Lepidus, Freunde Cäsars, verbanden sich mit dessen Großneffen Octavianus zum 2. Triumvirat. Alle Feinde Cäsars wurden hingerichtet und das Heer, das Brutus und Cassius zusammengebracht hatten, bei Philippi (Macédonien) gänzlich geschlagen (42). Brutus und Cassius gaben sich selbst den Tod. — Antonius herrschte über das Morgenland und Octavian über das Abendland. Der unbedeutende Lepidus ward bald aller Gewalt beraubt. Antonius lebte meist am Hofe der buhle- rischen Kleopatra und verschenkte römische Provinzen an deren Kinder. In Rom war man über sein Treiben empört; Oktavian zog gegen ihn und schlug ihn (31) in der Schlacht bei Actium (Westküste Griechenlands). Antonius gab sich selbst den Tod, desgleichen Kleopatra. Octavian war nun Allein- herrscher des weiten römischen Reiches. Erließ sich Cäsar nennen, woraus Kaiser entstanden ist. Der Senat erteilte ihm den Ehrennamen Augnstus (der Geweihte). Auch er ließ die republikanischen Einrichtungen znm Scheine bestehen, doch herrschte er in Wirklichkeit allein. Augnstus gab dem Reiche die langentbehrte Ruhe und Ordnung wieder, hob Ackerbau und Handel und verschönerte Rom durch herrliche Bauwerke. Vor allem begünstigte er die Wissenschaft und die Kunst, so daß sein Zeitalter das goldene der Literatur genannt wird. Aber die Sittenverderbnis nahm in dem reichen Rom ungeheuer zu. Selbst Augnstus erlebte in seiner eigenen Familie, durch seine 2. Ge- mahlin Livia, eitel Herzeleid. Sie tötete des Augustus nächste Verwandte durch Gift, um ihren eigenen Söhnen, Drusus (s. Real.-B. § 3, 1) und Tib erius die Herrschaft zu sichern. — Während der Regierung des Augustus wurde Christus geboren. 9 n. Chr. errangen die Germanen ihre Freiheit (s. Real.-B. § 3, 3 u. 4). 2. Die Nachfolger des Augustus waren meist grausame Tyrannen, der schreck- lichste Nero, der seine Mutter, seine Gemahlin und seinen Lehrer hinrichten ließ, Rom in Brand steckte und die Schuld hiervon auf die Christen schob, die schrecklich verfolgt wurden. In einem Aufstande gab sich der Unmensch selbst den Tod. — Das Heer er- nannte den Vespasian zum Kaiser, unter dem Jerusalem zerstört wurde. (70 n. Chr.) Ihm folgte sein edler Sohn Titus, zu dessen Zeit die Städte Herkulanum und Pompeji durch einen Ausbruch des Vesuvs verschüttet wurden. Die meisten der fol- genden Kaiser, namentlich Decius und Diocletian, verfolgten die Christen aufs härteste, bis Kon st antin der Große das Christentum zur Staatsreligion erhob (323) und sich selbst taufen ließ. Er herrschte von Konstantinopel aus über das Reich. — Theodosius der Große teilte das Reich unter seine 2 Söhne (395) in ein west- römisches und ein oströmisches Reich. — Wie das weströmische Reich von den Stürmen der Völkerwanderung heimgesucht wurde und schließlich 476 seinen Untergang fand, siehe Real.-B. 8 4 u. § 5. Georg-Eckert-fnstitut für internationals Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuchbibliothek

5. Nr. 22 - S. 34

1904 - Breslau : Hirt
34 § 21. Die Spaltung in der abendländischen Kirche. es leider in jener Zeit, von ihrem altgewohnten Handelsbetriebe zu lassen, darum schwand auch ihre Macht und Blüte. — Amerika lieferte Tabak, Vanille, Kakao, die Chinarinde und vor allem die Kartoffel. Die bisher aus Indien bezogenen Produkte, wie Zucker, Kaffee, Baumwolle u. s. w. wurden jetzt auch in Amerika in größter Menge gewonnen. — Die Ein- gebornen aber wurden von den Einwanderern wie Sklaven behandelt, mußten die schwersten Arbeiten in den Pflanzungen und den Bergwerken verrichten und starben darum massenhaft dahin. Als Ersatz führte man den kräftigeren Neger nach Amerika, und so kam es zu dem abscheulichen Sklavenhandel. — Auf die Erd- und die Naturkunde, auch auf die Medizin wirkten die Entdeckungen umgestaltend. Aufgaben: 1. Warum zog Kaiser Rudolf nicht nach Italien? 2. Vergleiche das Auftreten Rudolfs mit dem früherer Kaiser (Otto I., Barbarossa)! 3. Wodurch machte sich Ludwig der Bayer bei den Fürsten verhaßt? 4. Zeige, daß Karl Iv. mit Recht genannt wurde: Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater! 5. Welche Bedeutung hat der Kurverein zu Rense, welche die goldene Bulle? 6. Wie geriet Huß in Streit mit dem Papste? 7. Welche Aufgaben hatte das Konzil zu Konstanz, und wie löste es dieselben? 8. Zeige, daß im 15. Jahrhundert die Herrlichkeit der alten Kaiserzeit dahin war! 9. Welche Einrichtungen verdankte das Reich Maximilian I.? 10. Gib Unterschiede zwischen einem Landsknecht- und einem Ritterheere an! 11. Welche Bedeutung hat die Erfindung der Buchdruckerkunst? 12. Zähle die wichtigsten Entdeckungen auf und gib deren Folgen an! § 21. Die Spaltung in -er abendländischen Kirche. 1. Während zu Ende des 15. Jahrhunderts durch Erfindungen und Entdeckungen im Erwerbsleben und in der Wissenschaft ein reges Vorwärts- drängen stattfand, waren Verbesserungen kirchlicher Ubelstände nicht vorge- nommen worden. Viele Geistliche und Laien erhofften sehnlichst die endliche Abstellung der in die Kirche eingedrungenen Mißbräuche und Mißstände. Da gab Luthers Auftreten den Anstoß zu heftigen Kämpfen auf kirchlichem Gebiet, die zu einer Spaltung in der abendländischen Kirche führten. 2. Dr. Martin Luther wurde am 10. November 1483 zu Eisleben geboren. Sein Vater war ein armer, aber frommer Bergmann und Bauer. Einige Zeit nach des Sohnes Geburt zog der Vater nach Mansfeld. Ernst und streng war die Erziehung des Knaben. Da er sich sehr begabt und fleißig zeigte, so schickte ihn sein Vater auf die lateinische Schule zu Magde- burg und dann nach Eisenach. Den vollen Unterhalt konnte ihm sein Vater nicht gewähren, und darum ging der Knabe nach der Sitte jener Zeit mit anderen armen Schülern vor die Häuser reicher Leute, um durch den Gesang frommer Lieder Unterstützungen zu erlangen. — Sein Vater wünschte, daß sein Sohn Martin ein Rechtsgelehrter werde. Darum bezog derselbe die Universität zu Erfurt. Hier studierte er mit großem Fleiße, und obgleich er ein fröhlicher Gesell war, begann er doch alle Morgen seine Arbeit mit herzlichen! Gebete. Rechte Befriedigung fand er aber an dem Studium der Rechtswissenschaft nicht, dagegen las er eifrig in der Bibel. — Erschütternde Ereignisse, eigene schwere Krankheit, der plötzliche Tod

6. Nr. 23 - S. 34

1904 - Breslau : Hirt
34 § 21. Die Spaltung in der abendländischen Kirche. es leider in jener Zeit, von ihrem altgewohnten Handelsbetriebe zu lassen, darum schwand auch ihre Macht und Blüte. — Amerika lieferte Tabak, Vanille, Kakao, die Chinarinde und vor allem die Kartoffel. Die bisher aus Indien bezogenen Produkte, wie Zucker, Kaffee, Baumwolle u. s. w. wurden jetzt auch in Amerika in größter Menge gewonnen. — Die Ein- gebornen aber wurden von den Einwanderern wie Sklaven behandelt, mußten die schwersten Arbeiten in den Pflanzungen und den Bergwerken verrichten und starben darum massenhaft dahin. Als Ersatz führte man den kräftigeren Neger nach Amerika, und so kam es zu dem abscheulichen Sklavenhandel. — Auf die Erd- und die Naturkunde, auch auf die Medizin wirkten die Entdeckungen umgestaltend. Aufgaben: 1. Warum zog Kaiser Rudolf nicht nach Italien? 2. Vergleiche das Auftreten Rudolfs mit dem früherer Kaiser (Otto I., Barbarossa)! 3. Wodurch machte sich Ludwig der Bayer bei den Fürsten verhaßt? 4. Zeige, daß Karl Iv. mit Recht genannt wurde: Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater! 5. Welche Bedeutung hat der Kurverein zu Reuse, welche die goldene Bulle? 6. Wie geriet Huß in Streit mit dem Papste? 7. Welche Aufgaben hatte das Konzil zu Konstanz, und wie löste es dieselben? 8. Zeige, daß im 15. Jahrhundert die Herrlichkeit der alten Kaiserzeit dahin war! 9. Welche Einrichtungen verdankte das Reich Maximilian I.? 10. Eib Unterschiede zwischen einem Landsknecht- und einem Ritterheere an! 11. Welche Bedeutung hat die Erfindung der Buchdruckerkunst? 12. Zähle die wichtigsten Entdeckungen auf und gib deren Folgen an! § 21. Die Spaltung in der abendländischen Kirche. 1. Während zu Ende des 15. Jahrhunderts durch Erfindungen und Entdeckungen im Erwerbsleben und in der Wissenschaft ein reges Vorwürts- drängen stattfand, waren Verbesserungen kirchlicher Ubelstände nicht vorge- nommen worden. Viele Geistliche und Laien erhofften sehnlichst die endliche Abstellung der in die Kirche eingedrungenen Mißbräuche und Mißstände. Da gab Luthers Auftreten den Anstoß zu heftigen Kämpfen auf kirchlichem Gebiet, die zu einer Spaltung in der abendländischen Kirche führten. 2. Dr. Martin Luther wurde am 10. November 1483 zu Eisleben geboren. Sein Vater war ein armer, aber frommer Bergmann und Bauer. Einige Zeit nach des Sohnes Geburt zog der Vater nach Mansfeld. Ernst und streng war die Erziehung des Knaben. Da er sich sehr begabt und fleißig zeigte, so schickte ihn sein Vater auf die lateinische Schule zu Magde- burg und dann nach Eisenach. Den vollen Unterhalt konnte ihm sein Vater nicht gewähren, und darum ging der Knabe nach der Sitte jener Zeit mit anderen armen Schülern vor die Häuser reicher Leute, um durch den Gesang frommer Lieder Unterstützungen zu erlangen. — Sein Vater wünschte, daß sein Sohn Martin ein Rechtsgelehrter werde. Darum bezog derselbe die Universität zu Erfurt. Hier studierte er mit großem Fleiße, und obgleich er ein fröhlicher Gesell war, begann er doch alle Morgen seine Arbeit mit herzlichem Gebete. Rechte Befriedigung fand er aber an dem Studium der Rechtswissenschaft nicht, dagegen las er eifrig in der Bibel. — Erschütternde Ereignisse, eigene schwere Krankheit, der plötzliche Tod

7. Nr. 23 - S. 9

1904 - Breslau : Hirt
§ 8. Geschichte der Römer. 9 Perserheer unter Darius Kodomannus heranrückte. Aber sein Leibarzt Philippus rettete ihn. In der schmalen Ebene bei Jssus griff er die Perser an, schlug sie vollständig und nahm sogar des Königs Familie gefangen, die er aber freundlich behandelte. Er eroberte darauf Tyrus, unterwarf Palästina und zog nach Ägypten, wo er (332) Alexandrien gründete. Inzwischen hatte Darius ein neues gewaltiges Heer zusammengebracht. Alexander zog ihm ent- gegen und schlug es (331), einen nächtlichen Angriff verschmähend, bei Arbela und Gaugamela (östlich von Ninive). Die Hauptstädte des Perserreiches, Babylon, Susa und Persepolis wurden genommen, die letztgenannte verbrannt. Darius war in die nördlichen Provinzen geflohen, wurde aber von verräte- rischen persischen Großen in Ketten gelegt und bei Alexanders Herannahen von jenen ermordet. Alexander betrauerte tief das Geschick des einst so Ge- waltigen. Der Rädelsführer der Mörder fand später seinen verdienten Lohn. — Alexander heiratete Roxane, eine morgenländische Fürstentochter, kleidete sich persisch und richtete seinen Hofhält nach morgenländischer Sitte ein. Das alles reizte seine Macedonier; es kam zu Verschwörungen, die Alexander mit großer Grausamkeit unterdrückte (Klitus, Parmenio). — Nach dreijähriger Ruhe drang Alexander nach dem fernen Indien vor und besiegte den König Porus, trotz der Kriegselefanten desselben. Der Widerspruch seines Heeres aber zwang ihn zur Rückkehr. Auf dem Rückwege mußte er mit seinem Heere entsetzliche Entbehrungen in der bäum- und wasserlosen Wüste ertragen. Als ihm einst ein Krieger einen Helm voll Wasser bot. schüttete er ihn aus mit den Worten: „Ich will nicht trinken, wenn ihr dürstet!" Nach seiner Rückkehr machte er Babylon zu seiner Hauptstadt. Ein plötzlicher Tod (323) hinderte den großen Mann, sein gewaltiges Reich zu festen und alle unterjochten Völker zu ver- schmelzen. Um sein Erbe entspannen sich furchtbare Kämpfe. Aus seinem Reiche entstanden ihrer viele, die wichtigsten waren Macedanien, Syrien und Ägypten. — Griechische Bil- dung wurde durch Alexanders Zug verbreitet; die griechische Sprache wurde zur Welt- sprache; Handel und Verkehr nahmen einen gewaltigen Aufschwung. § 8. Geschichte der Römer. A. Nom ein Königreich. 1. Gründung Noms. In der Mitte Italiens lag die Landschaft Latium, von der Tiber durchflossen, die wichtigste Stadt darin war Rom. Über ihre Gründung berichtet die Sage folgendes: Der verbrecherische Amulius stieß seinen Bruder Rumitor von dem Throne von Albalonga und machte dessen Tochter Rhea Silvia zur Vestalin. Sie bekam Zwillinge, deren Vater Mars war, wurde zur Strafe getötet, und ihre Söhne setzte man in der ausgetretenen Tiber aus. Eine von Mars gesandte Wölfin säugte die Knaben, und der Hirt Faustulus rettete sie. Er nannte sie Romulus und Remus Infolge eines Streites wurden später die Jünglinge vor Rumitor geführt, der sie als seine Enkel erkannte. Sie töteten den Amulius und setzten Rumitor wieder aus den Thron von Albalonga. Ihr Großvater erlaubte ihnen, an dem Orte ihrer Rettung eine Stadt zu erbauen, die nach Romulus Rom genannt wurde (Geier-Orakel). Remus fühlte sich gekränkt, sprang spottend über die niedrige Stadtmauer und wurde von seinem Bruder erschlagen. Dieser machte Rom zu einer Freistatt, um die Zahl der Bewohner zu vermehren. Unter Verletzung des Gastrechts raubten die Römer die Jungfrauen der Sabiner, die zu einem Festspiele eingeladen worden waren. Der darum zwischen beiden Völkern ausbrecheude Krieg wurde durch die geraubten Frauen selbst geschlichtet und endete mit einer Vereinigung der Römer mit den Sabinern. 2. Nach Romulus, der von seinem Vater unter Donner und Blitz in den Himmel geführt wurde, regierten noch 6 Könige, die Nom vergrößerten, so daß

8. Nr. 23 - S. 13

1904 - Breslau : Hirt
§ 8. Geschichte der Römer. 13 Armen durch prächtige Staatsbauten Brot und sorgte für Verbreitung der Bildung. Seiner segensreichen Tätigkeit wurde er durch einen plötzlichen Tod entrissen. Es bildete sich eine Verschwörung von Republikanern, zu denen Cassius und auch Cäsars geliebter Pflegesohn Brutus gehörten. Am 15. März 44 wurde Cäsar im Senat überfallen und von 23 Dolchstößen durchbohrt. Als er Brutus unter seinen Mördern sah, rief er: „Auch Du, mein Sohn Brutus!" und sank tot zu Boden. 0. Nom ein Kaiserreich. 1. Äugn st ns. Cäsars Ermordung rief in Rom wiederum einen Bürgerkrieg hervor. Antonius und Lepidus, Freunde Cäsars, verbanden sich mit dessen Großneffen Octavianus zum 2. Triumvirat. Alle Feinde Cäsars wurden hingerichtet und das Heer, das Brutus und Cassius zusammengebracht hatten, bei Philippi (Makedonien) gänzlich geschlagen (42). Brutus und Cassius gaben sich selbst den Tod. — Antonius herrschte über das Morgenland und Octavian über das Abendland. Der unbedeutende Lepidus ward bald aller Gewalt beraubt. Antonius lebte meist am Hofe der buhle- rischen Kleopatra und verschenkte römische Provinzen an deren Kinder. In Rom war man über sein Treiben empört; Oktavian zog gegen ihn und schlug ihn (31) in der Schlacht bei Actium (Westküste Griechenlands). Antonius gab sich selbst den Tod, desgleichen Kleopatra. Octavian war nun Allein- herrscher des weiten römischen Reiches. Erließ sich Cäsar nennen, woraus Kaiser entstanden ist. Der Senat erteilte ihm den Ehrennamen Augustus (der Geweihte). Auch er ließ die republikanischen Einrichtungen zum Scheine bestehen, doch herrschte er in Wirklichkeit allein. Augustus gab dem Reiche die langentbehrte Ruhe und Ordnung wieder, hob Ackerbau und Handel und verschönerte Rom durch herrliche Bauwerke. Bor allem begünstigte er die Wissenschaft und die Kunst, so daß sein Zeitalter das goldene der Literatur genannt wird. Aber die Sittenverderbnis nahm in dem reichen Rom ungeheuer zu. Selbst Augustus erlebte in seiner eigenen Familie, durch seine 2. Ge- mahlin Li via, eitel Herzeleid. Sie tötete des Augustus nächste Verwandte durch Gift, um ihren eigenen Söhnen, Drusus (s. Real.-B. § 3, 1) und Tiberius die Herrschaft zu sichern. — Während der Regierung des Augustus wurde Christus geboren. 9 n. Chr. errangen die Germanen ihre Freiheit (s. Real.-B. § 3, 3 u. 4). 2. Die Nachfolger des Augustus waren meist grausame Tyrannen, der schreck- lichste Nero, der seine Mutter, seine Gemahlin und seinen Lehrer hinrichten ließ, Rom in Brand steckte und die Schuld hiervon auf die Christen schob, die schrecklich verfolgt wurden. In einem Aufstande gab sich der Unmensch selbst den Tod. — Das Heer er- nannte den Vespasian zum Kaiser, unter dem Jerusalem zerstört wurde. (70 n. Chr.) Ihm folgte sein edler Sohn Titus, zu dessen Zeit die Städte Herkulanum und Pompeji durch einen Ausbruch des Vesuvs verschüttet wurden. Die meisten der fol- genden Kaiser, namentlich Decius und Diocletian, verfolgten die Christen aufs härteste, bis Konstantin der Große das Christentum zur Staatsreligion erhob (323) und sich selbst taufen ließ. Er herrschte von Konstantinopel aus über das Reich. — Theo dosius der Große teilte das Reich unter seine 2 Söhne (395) in ein west- römisches und ein oströmisches Reich. — Wie das weströmische Reich von den Stürmen der Völkerwanderung heimgesucht wurde und schließlich 476 seinen Untergang fand, siehe Real.-B. 8 4 u. 8 5.

9. Geschichte - S. 34

1908 - Breslau : Hirt
34 § 21. Die Spaltung in der abendländischen Kirche. es leider in jener Zeit, von ihrem altgewohnten Handelsbetriebe zu lassen, darum schwand auch ihre Macht und Blüte. - Amerika lieferte Tabak, Vanille, Kakao, die Chinarinde und vor allem die Kartoffel. Die bisher aus Indien bezogenen Produkte, wie Zucker, Kaffee, Baumwolle u. s. w. wurden jetzt auch in Amerika in größter Menge gewonnen. — Die Ein-gebornen aber wurden von den Einwanderern wie Sklaven behandelt, mußten die schwersten Arbeiten in den Pflanzungen und den Bergwerken verrichten und starben darum masfenhaft dahin. Als Ersatz führte man den kräftigeren Neger nach Amerika, und so kam es zu dem abscheulichen Sklavenhandel. — Auf die Erd- und die Naturkunde, auch auf die Medizin wirkten die Entdeckungen umgestaltend. Aufgaben: 1. Warum zog Kaiser Rudolf nicht nach Italien? 2. Vergleiche das Auftreten Rudolfs mit dem früherer Kaiser (Otto I., Barbarossa)! 3. Wodurch machte sich Ludwig der Bayer bei den Fürsten verhaßt? 4. Zeige, daß Karl Iv. mit Recht genannt wurde: Böhmens Vater, des Reiches Erzstiefvater! 5. Welche Bedeutung hat der Kurverein zu Reuse, welche die goldene Bulle? 6. Wie geriet Huß in Streit mit dem Papste? 7. Welche Aufgaben hatte das Konzil zu Konstanz, und wie löste es dieselben? 8. Zeige, daß im 15. Jahrhundert die Herrlichkeit der alten Kaiserzeit dahin war! 9. Welche Einrichtungen verdankte das Reich Maximilian I.? 10. Gib Unterschiede zwischen einem Landsknecht- und einem Ritterheere an! 11. Welche Bedeutung hat die Erfindung der Buchdruckerkunst? 12. Zähle die wichtigsten Entdeckungen auf und gib deren Folgen an! § 21. Die Spaltung in der abendländischen Kirche. 1. Während zu Ende des 15. Jahrhunderts durch Erfindungen und Entdeckungen im Erwerbsleben und in der Wissenschaft ein reges Vorwärtsdrängen stattfand, waren Verbesserungen kirchlicher Übelstände nicht vorgenommen worden. Viele Geistliche und Laien erhofften sehnlichst die endliche Abstellung der in die Kirche eingedrungenen Mißbrauche und Mißstände. Da gab Luthers Auftreten den Anstoß zu heftigen Kämpfen auf kirchlichem Gebiet, die zu einer Spaltung in der abendländischen Kirche führten. 2. Dr. Martin Luther wurde am 10. November 1483 zu Eisleben geboren. Sein Vater war ein armer, aber frommer Bergmann und Bauer. Einige Zeit nach des Sohnes Geburt zog der Vater nach Mansfeld. Ernst und streng war die Erziehung des Knaben. Da er sich sehr begabt und fleißig zeigte, so schickte ihn sein Vater auf die lateinische Schule zu Magdeburg und dann nach Eisenach. Den vollen Unterhalt konnte ihm sein Vater nicht gewähren, und darum ging der Knabe nach der Sitte jener Zeit mit anderen armen Schülern vor die Häuser reicher Leute, um durch den Gesang frommer Lieder Unterstützungen zu erlangen. — Sein Vater wünschte, daß sein Sohn Martin ein Rechtsgelehrter werde. Darum bezog derselbe die Universität zu Erfurt. Hier studierte er mit großem Fleiße, und obgleich er ein fröhlicher Gesell war, begann er doch alle Morgen seine Arbeit mit herzlich ent Gebete. Reichte Befriedigung fand er aber an dem Studium der Rechtswissenschaft nicht, dagegen las er eifrig in der Bibel. — Erschütternde Ereignisse, eigene schwere Krankheit, der plötzliche Tod

10. Realienbuch - S. 14

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
14 Geschichte. 1 hatten von dem Verkehren mit den hochgebildeten Körnern mancherlei Vorteile: sie lernten von ihnen den Boden besser bearbeiten, Mein, Gbst und Gemüse bauen, steinerne Häuser, Landstraßen und Brücken Herstellen u. dgl. mehr, viele deutsche Jünglinge wurden durch Bussicht auf Beute auch verleitet, in römischen Kriegsdienst zu treten. Ivenn sie glücklich wieder heimgekehrt waren, erzählten sie von dem sonnigen Lande Italien und von der Macht und Pracht des weltbeherrschenden Rom. Ii. Die Völkerwanderung. 1. Bildung großer Völkerschaften in Deutschland. Durch den römischen Grenzwall war es den Deutschen säst unmöglich geworden, Einfälle in das Kömer- reich zu machen; denn zum Durchbrechen der Befestigungen reichte die Kraft eines einzelnen Ltammes nicht aus. Um die wachsende volkszahl ernähren zu können, wurden die Deutschen daher genötigt, seßhaft zu werden und mehr als bisher Bckerbau zu treiben: sie wurden ein Bauernvolk. Zugleich erkannten sie aber auch, daß sie gegen die Kömer fest zusammenhalten mußten, und verbanden sich daher miteinander. Bus diese kveise entstanden große Völkerschaften, von denen die Blamannen, die Franken, die Lachsen und die Goten die wichtigsten waren. (Karte!) Blle suchten neues Land zu gewinnen. Die Blamannen vertrieben i. I. 250—300 die Kömer aus dem Zehnt- lande und siedelten sich am Lchwarzwalde an. Die Franken eroberten die römischen Kheinsestungen und drangen nach Gallien vor. vom harze bis zur Nord- und Ostsee wohnten die Lachsen. Zie hatten ihren Namen von ihrer Hauptmasse, einem Zchwerte mit breitem Kücken, das „Lachs" genannt wurde. Bus ihren Zchisfen unternahmen sie nicht selten Plünderungszüge nach benachbarten Küstenländern. Die östlichen Ltämme schlossen sich zu den Goten zusammen, die in Ost- und kvestgoten zerfielen und sich allmählich von der lveichsel bis zum Lchwarzen Meere ausbreiteten, von allen Deutschen bekehrten sie sich zuerst zum Ehristentume. Der Bischof Ulf ila, der ihnen das Evan- gelium verkündete, übersetzte auch die Bibel in die gotische Lprache. Diese Bibelüber- setzung ist das älteste deutsch geschriebene Buch. Ulfila lehrte jedoch, Ehristus sei nicht Gottes Lohn, sondern nur gottähnlich gewesen; denn so hatte er es von seinem Lehrer, dem Bischose Brius, gehört. Die Goten nahmen den christlichen Glauben so an, wie Brius und Ulfila lehrten. Die Kömer aber, zu denen das Ehristentum schon früher gekommen war, wollten von der Lehre des Brius nichts wissen und haßten die „Brianer". 2. Teilung des römischen Reiches. Während die großen deutschen Völker entstanden, wurde das römische Neich um das Jahr 400 in das oströmische und weströmische Neich geteilt. Zu dem oströmischen Keiche, das noch 1000 Jahre (bis 1453) bestanden hat, gehörte die Balkanhalbinsel, Ägypten und Westasien. Seine Hauptstadt war Konstantinopel. Vas west- römische Neich, dessen Hauptstadt vom war, umfaßte Italien, Nordafrika, Spanien, Frank- reich (Gallien), das Blpenland und England. (Karte!) In Nom und Konsiantinopel wohnten sehr angesehene Bischöfe. Der Bischof von Nom führte den Namen Papst. In beiden römischen Neichen waren aber trotz des Christentums und der feinen Bildung der Bewohner die Sitten ver- derbt. Für den beschwerlichen Kriegsdienst waren die Nömer zu verweichlicht; ihre Heere be- standen zum größten Teil aus deutschen Söldnern. 3. Die Hunnen. Mehrere Jahrhunderte hindurch schon hatte das Bndrängen der deutschen Völker das römische Keich in Gefahr gebracht. Da brachen um das Jahr 375 die Hunnen, ein mongolisches Keitervolk, aus Bsien über die Malga in Europa ein. Mit ihren schiefen Bugen und breiten Gesichtern machten sie auf Deutsche und Kömer einen abschreckenden Eindruck. Sie waren von kleiner, gedrungener Gestalt,
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